Aus 3x11 Jahren Vereinsgeschichte der Rutzen-Buhnen!

Vorwort:

"Fös geckig", dieser einzigartige Schlachtruf der "Nuhner Fösend", stammt bereits aus dem Jahr 1949. Als sich am Fastnachtsonntag bei Hauperts, Nohner Bürger in Bierlaune ganz spontan dazu entschieden, tags drauf, am Rosenmontag einen Umzug durchzuführen. Dieser Schlachtruf stand für das Motto unter dem der Umzug stattfand. In den Jahren ´51 und ´52 wurde ebenfalls Fastnachtsumzüge veranstaltet. Danach aber ruhte die "Fösend" in Nuhn für rund 20 Jahre.
Der Schlachtruf aber überlebte bis heute.

"Bei Hauperts am Tresen, war der Anfang gewesen"!

Klaus Peifer, Manfred Grohs, Berthold Lorenz und Hertha Behr, hatten beim Familienabend des Musikvereins Nohn im Dezember 1971 im Gasthaus Nilles (wie schon 1949 war es wieder bei Hauperts) die Idee, in Nohn mal wieder richtig Fastnacht zu feiern. Der Idee dieser vier Karnevalisten an dem besagten Abend, liegt somit wohl die Geburt des NCV zugrunde.
Gemeinsam mit dem damaligen Nohner Bürgermeister Karl Lorenz lud dann schließlich für den 23.01.1972 alle Nohner Vereinsvorstände zu einer Besprechung ein, mit dem Zweck, einen Fastnachtsumzug zu veranstalten.
Mit einem Prinzenpaar, Prinzengarde, Funkenmariechen, Hofmarschall sowie Wagen und Fußgruppen der Nohner Vereine startete schließlich am Fastnachtsonntag, den 13.02.1972 der erste Umzug in der Geschichte des NCV.
Tags zuvor, am Fastnachtsamstag, fand bereits die Inthronisierung des Prinzenpaares auf dem Maskenball des Sportvereins statt. Den Abschluss des Fastnachtstreibens im ersten Jahr, bildete der Maskenball des MV, im Anschluss an den Umzug.
Damit die Fastnacht in Nohn auch weiterhin Fortbestand haben sollte, fand am 29.10.1972 die konstituierende Sitzung eines Karnevalkomitees statt. In dieses Komitee entsandte jeder Verein zwei Mitglieder und unter dem Namen "NCV" (Nohner- Carnevals-Verein) wurden fortan Fastnachtsveranstaltungen durchgeführt.
Neben dem Fastnachtsumzug und den Maskenbällen, fanden ab der Session 72/73 auch erstmals eine Kappensitzung sowie ein Kindermaskenball statt.
Zwei Jahre später, ab der Session 74/75 wurden dann zwei Kappensitzungen abgehalten und auch der Nachwuchs bekam mit der ersten Inthronisierung eines Kinderprinzenpaares seine Regentschaft.
Im Jahr 1977 war es dann soweit. Am 16.Oktober wurde der NCV als selbstständiger Verein auf die eigenen Beine gestellt. Bis dato war der NCV in dem Sinne kein Verein, sondern eine Gruppe, in die alle Ortsvereine Vertreter entsandt hatten und somit ohne eigene Mitgliederstruktur war. Bereits kurz nach der Neugründung des NCV hatten sich 35 Personen als Mitglieder eingetragen.
Neben den Ortsvorstehern, gaben sich auch die Bürgermeister der Gemeinde Mettlach seit Ende der 70er Jahre beim NCV die Ehre und übergaben ihre Regierungsgewalt für die närrischen Tage an die Prinzenpaare.
Ab 1978 wurde wegen der großen Kartennachfrage die 2. Kappensitzung in Tünsdorf in der Mehrzweckhalle abgehalten. Die "Auswanderung" wurde ein Jahr später ohnehin nötig, denn nach der Schließung des Gasthauses Niewind, fehlten die geeigneten Räumlichkeiten. Für 1979 konnte der Saal bei Niewinds jedoch noch mal als Narrhalla angemietet werden.
In den beiden darauf folgenden Jahren wurden dann beide Kappensitzungen in Tünsdorf ("im Ausland") abgehalten. Auch bei einem größeren Platzangebot in Tünsdorf, waren die Kappensitzungen doch immer ausverkauft. Es bedeutete aber auch ein erheblicher Mehraufwand an Arbeit, mussten doch die ganzen Kulissen nach Tünsdorf transportiert werden. Aber auch Helfer, Akteure und "einheimische" Zuschauer mussten nun mit einem fahrbahren Untersatz zwischen Nohn und Tünsdorf pendeln.
Mangels Räumlichkeiten in Nohn, musste das Fastnachtsprogramm in den folgenden Jahren eingeschränkt werden. Man wollte ja nicht mit der kompletten Fastnacht auswandern.
In dieser Zeit fielen der Maskenball, der Kindermaskenball und der Fastnacht-Abschlussball (Schabralliball/Tränenball) dem Platzmangel zu Opfer.
Für kleinere Veranstaltungen standen bis zu Fertigstellung der Ackerklause, im alten Schulgebäude nur zwei kleine Räume zur Verfügung.
Nach Fertigstellung der "Ackerklause" im Jahre ´82, wurde dann die 1. Kappensitzung wieder in Nohn, in der neu erbauten Narrhalla veranstaltet. In Tünsdorf wurde zum letzten Mal eine Kappensitzung veranstaltet.
Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre wurde außerdem noch am fetten Donnerstag eine Rathauserstürmung durchgeführt. Mit allen zur Verfügung stehenden Kräften, wie Elferrat, Garden, Prinzenpaaren und der legendären "Kanone" wurde das "Nohner Rathaus" gestürmt. Ortsvorsteher und Ortsrat wurden gefesselt, abgeführt und bis Aschermittwoch von ihren Ämtern abgesetzt bzw. durch den Elferrat ersetzt.
Mit der Session 82/83, ein Jahr nach dem 11 Geburtstag, bekam der NCV auch einen Namen: "Die Rutzen-Buhnen" sollte er von nun an heißen.
Aus dem Maskenball wurde nun ein Preismaskenball. Prämiert wurden die schönsten Masken und Gruppen. Leider wurde diese Veranstaltung im Jahr 2003 mangels Publikumsinteresse, durch zu starke Konkurrenz in Nachbarorten, eingestellt.
Im Jahr 1984 endete für eine lange Zeit die Ära der Karnevalsumzüge in Nohn. Am Fastnachtsonntag dieses Jahres fand der vorerst letzte Umzug in Nohn statt.
Für das Jahr 1985 beschloss man, am Fastnachtsonntag, die zu dieser Zeit äußert erfolgreiche "Wollys Rolling Disco Show" zu präsentieren. Die "rollende Disco" erwies sich dann auch für viele Jahre als erfolgreiche Veranstaltung.
Der seit 1973 durchgeführte Kindermaskenball wurde immer weiter ausgebaut und Ende der 80er Jahre entwickelte sich daraus eine richtige Kinderkappensitzung. Ein Programm aus Tänzen; Prinzenproklamation, Sketchen, Büttenreden, Elferrat usw. präsentiert von Kindern für Kinder.
Das "NCV-Narrenschiff" feierte in der Session 92/93 sein 2x11 Jähriges Jubiläum. Hierzu wurden alle bis dahin teilnehmenden Akteure zu einer Jubiläumssitzung eingeladen.
Im Herbst des gleichen Jahres startete der NCV dann unter einer neuen Führungsriege durch, in das nächste "Jahrelft".
Der "NCV - Die Rutzen-Buhnen" bekam nun noch den Zusatz "Ein Verein der Freude bringt" und die Mitgliederversammlung des Jahres 1995 beschloss, das der NCV ein eingetragener Verein werden sollte. Es wurde eine Satzung erarbeitet, welche mit Eintrag ins Vereinsregister am 04.04 97 Gültigkeit erlangte.
In den Jahren 2001 bis 2003 waren dann erhebliche Änderungen im Fastnachtsprogramm nötig.
Discos wurden nicht mehr so stark von dem jungen Publikum angenommen und der Preismaskenball war, wie bereits erwähnt, auch nicht mehr so gut besucht.
Ein seit 1998 spontan durchgeführter Gaudi-Umzug erfuhr hingegen immer mehr Zuspruch.
So wurde die Disco gestrichen und die Kinderkappensitzung wurde auf den Sonntag verlegt und hieß fortan Nachwuchskappensitzung.
Somit wurde der Rosenmontag frei für einen richtig geplanten Fastnachtsumzug.
Im letzten Jahr kam dann auch das endgültige Aus für den Preismaskenball. Stattdessen setzte man auf den Rosenmontag, der durch Prämierung der besten Wagen und Fußgruppen des Umzuges so wie anschließender Live-Musik in der Ackerklause aufgewertet wurde.
In den kommenden Jahren ist die Nachwuchskappensitzung noch auf den Samstag verschoben worden um den Helfern etwas Luft zu verschaffen, denn für den Rosenmontag muß fast die gesamte Halle umgebaut werden. Nach immer steigenden Einheiten des Umzugs, hat man überlegt, wie man aus der Prämierung eine bessere Lösung für alle teilnehmenen Einheiten findet. Es wurde festgelegt, das man den Fußgruppen und Wagen

Heute, im Jahr 2004, zählt der NCV 118 Mitglieder. Die Aktiven des Vereins, das sind incl. Trainer/innen zwei Garden, ein Männerballett, zwei Funkenmariechen, das Team der Nachwuchskappensitzung, die Büttenredner bzw. Sketchdarsteller, sowie der Elferrat und der Vorstand.
Stolz ist man ganz besonders darauf, dass die Veranstaltungen des NCV´s seit 39 Jahren ausschließlich von ehrenamtlichen Akteuren, (unentgeltlich d.h. aus rein idealistischen Gründen und aus Spaß an der Freude) durchgeführt werden. Und das sich in einem Ort mit nur knapp 700 Einwohnern, immer wieder so viele Karnevalisten finden, die sich aktiv an der Fastnacht beteiligen.
Denn ohne all diese Idealisten könnte man ein solch abwechslungsreiches, närrisches Programm nicht auf die Beine stellen.
Bleibt zu hoffen, das sich auch in Zukunft weiterhin so viele Idealisten (mit der Lust Fastnacht zu feiern) finden und engagieren werden, damit es auch in der Session 2015/16 heißt: Der NCV wird 4x11 Jahre.


Nohn, im Oktober 2004

Fös geckig